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It is not just about money ....

Hallo,

einen interessanten Ansatz, der mir beim Vergleichen der verschiedenen Definitionen vom Fundraising aufgefallen ist, möchte ich kurz mit euch teilen.

Dabei geht es um jene Mittel, die es zu beschaffen gilt. In erster Linie sind die meisten Menschen dabei auf Geldmittel fokussiert, doch bei professionellen Ansätzen des Fundraisings können auch Sachleistungen oder Dienstleistung enorm hilfreich sein. Diese Form kann auch Non-Cash Assistance bezeichnet werden. Aufmerksam geworden bin ich auf diese Art des Fundraisings im Buch "Fundraising: Professionelle Mittelbeschaffung für steuerbegünstigte Organisationen" von Michael Urselmann (6. Aufl., Springer Fachmedien Wiesbaden, 2014).

Eigentlich logisch: Denn Unternehmen können beispielsweise eigene Leistungen viel besser einem Verein zur Verfügung als Geld. Und jeder Verein bzw. jede Organisation benötigt gewisse Sachmittel oder Dienstleistungen. Ich denke, in Praxis wird diese Art des Fundraisings schon in vielen Vereinen auf einem gewissen Level gelebt. Es gäbe ja auch zahlreiche Möglichkeiten: Zum Beispiel kann eine regionale Wäscherei die Reinigung der Trikots bei Amateurmannschaften übernehmen oder Dienstleistungen wie Steuerberatung oder Buchhaltung werden über diese Kooperationen in Anspruch genommen. Einige Vereins-Webseiten basieren auf solchen Konzepten: da die Einrichtung und der Betrieb von Internetseiten sehr teuer ist, haben sich bei einigen Vereinen bzw. Organisationen Firmen gefunden, die sich tagtäglich mit Online-Services beschäftigen und so auch dem Verein eine eigene Plattform bieten. Die Organisation muss somit nicht die teueren Kosten tragen, da es für die Unternehmen wesentlich günstiger ist als der übliche Marktpreis, den man für eine Internetseite bezahlen müsste.

Allerdings muss man aufpassen, dass es hier nicht zur Verwechselung dieser Spenden mit Sponsoring kommt. Sobald beispielsweise die örtliche Wäscherei als Gegenleistung kostenlos Banner-Werbung am Spielfeldrand bekommt oder Anzeigen im Vereinsheft schalten kann, handelt es sich um Sponsoring und nicht um eine Spende. Sponsoring bezieht immer eine Leistung und Gegenleistung ein. Dies ist vor allem nicht nur eine Begriffsunterscheidung, sondern hauptsächlich die steuerrechtliche Unterscheidung ist in der Praxis relevant (Spende - ideeller Bereich/Sponsoring - wirtschaftlicher Geschäftsbereich).

Als Verantwortlicher sollte man sich also fragen: Was brauche ich tagtäglich und welches Unternehmen oder welche Person kann mir dies bieten?

Ist es wirklich zielführend, überall nur nach finanzieller Unterstützung anzufragen oder können kreative Ideen vielleicht für beide Seiten viel mehr Vorteile bringen? Sicherlich stecken in diesem Bereich noch viele ungenutzte Potentiale, die es zu erschließen gilt.

Ich würde mich freuen, einige gute Beispiele im Bereich Non-Cash Assistance kennenzulernen und freue mich auf Kommentare. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass im Laufe meiner Recherche und Beschäftigung mit diesem Thema noch der ein oder andere Post zu diesem Thema entstehen wird. Dies hier soll lediglich als Gedankenanstoß und erste Anregung dienen.

Viele Grüße
Maria

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