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Adventszeit gleich Spendenzeit

Hallo zusammen,

kaum ist die Masterarbeit rum, passiert längere Zeit im Blog nichts mehr...aber wie ihr euch sicher denken könnt, hatte ich nach der Zeit des berufsbegleitenden Masters erst einmal ein paar Dinge nachzuholen :) Und auf der anderen Seite: die Zeit vergeht so schnell, das Jahr ist fast schon wieder rum. Wahnsinn, oder? Dieses Jahr ist wirklich das erste Jahr, wo mir dies so extrem auffällt.

Mit Blick in den Kalender ist mir aber in den letzten Tagen etwas anderes wie Schuppen von den Augen gefallen: bald ist Weihnachten! Okay...ich will jetzt nicht dramatisieren, aber zumindest haben wir bald den 1. Advent.

Und genau in dieser Zeit der Besinnlichkeit (naja, die es zumindest eigentlich sein sollte) mehren sich alljährlich auch die Spendeneinnahmen der gemeinnützigen Organisationen.

Dabei habe ich mir folgende Fragen gestellt:
- an wen spenden wir hauptsächlich in der (vor-)weihnachtlichen Zeit?
- wieso spendet man zu dieser Zeit am meisten?

Letztere Frage lässt sich relativ schnell und einfach beantworten: wir werden häufiger aufgefordert andere zu unterstützen, denn es ist ja schließlich bald Weihnachten; das Fest der Nächstenliebe. Okay - soweit nachvollziehbar. Außerdem ist man in der Adventszeit vielleicht auch etwas lockerer und weniger geizig als den Rest des Jahres.

Frage 1 ist dann schon schwieriger allgemein zu beantworten: ich vermute viele Bürger spenden an jene große Spendenorganisationen, die schon seit jeher vor Weihnachten Spendenbriefe verschicken, die man kennt und denen man eben jedes Jahr spendet. Ich kenne dies aus meinem Familienkreis, obwohl man keinen Bezug hat, spendet man zum Beispiel jedes Jahr an die Christoffel Blindenmission oder andere bekannte Organisationen.

Würde es nicht viel mehr Sinn machen, seine Spenden wirklich gezielt einzusetzen? Was interessiert wirklich und wofür kann ich mich auch persönlich einsetzen? Denkt man zum Beispiel wieder an die Vielzahl der Mitglieder von Sportvereinen: sicher wird auch davon ein Großteil vor Weihnachten Geld in die Hand nehmen, um andere damit zu unterstützen. Würde man dieses Geld - oder auch nur einen Teil davon - in den Sportverein geben, in dem man das ganze Jahr trainiert und sich möglicherweise auch noch über fehlende oder veraltete Trainingsmöglichkeiten beschwert hat, hätte man selbst viel mehr von seiner guten Tat. Das soll jetzt keineswegs heißen, dass man nicht an vernünftige, soziale Zwecke spenden soll. Ich finde allerdings, man sollte sein eigenes Spenden auch bewusster wahrnehmen und wirklich mal schauen, was man persönlich damit bewegen kann. Gerade beim Sportverein denken viele immer noch in dem Muster: wir bezahlen schon unseren Beitrag, dass muss reichen. Aber gerade dieser reicht eben nicht aus wenn Vereine für Integration, Chancengleichheit, hochqualitative Sportangebote, Wettbewerbsbetrieb etc. sorgen müssen.

Und dann stellt man vielleicht fest, dass der Sportverein gar nicht im Dezember Geld braucht, sondern vielleicht im Sommer, wenn es um die Anschaffung neuer Ausrüstung für die anstehende Saison geht.

Mein Ziel soll es keineswegs sein, die Spenden in der Adventszeit zu senken, im Gegenteil. Ich glaube, dass viel mehr gespendet werden würde, wenn auch andere Organisationen außer die großen bekannten auf die Personen zugehen würden, die ein wirkliches Interesse am Zweck der Vereinigung vorbringen können. Oftmals ist es ja auch gerade im Verein so, dass die Verantwortlichen nicht sagen, wo man genau steht bzw. wo man hin will. Würde man die Mitglieder auffordern etwas zu geben (z.B. im Form von Verkauf von Plätzchen, Organisation Weihnachtsmarkt,...), sind sicherlich einige bereit, dem Verein zu helfen.

Mich würde interessieren: wie teilt ihr eure Spenden auf und wann spendet ihr am meisten?

Ich freue mich auf den Austausch.

Eure
Maria


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